Die Heimatbühne Volders hat den 120. Geburtstag von Karl Schönherr zum Anlass genommen, sein wohl dramatischstes Werk, Glaube und Heimat“, zur Aufführung zu bringen, zumal sich auch die Vertreibung von über 400 evangelischen Christen aus dem Zillertal heuer zum 150. Mal jährt. Schönherr zeigt in diesem Drama an der Familie Rott und deren Nachbarn zutiefst menschliche Schicksale, die sich im Zusammenhang aus Glaubens- und Gewissensfragen und der Heimatverbundenheit ergeben. ,Wenn zwei Glaubn raufend werdn, das ist a wilde Sach!“In dieser Tragödie stellt Schönherr Figuren auf die Bühne, die in ihren Gegensätzen wild aufeinanderprallen und der Zuschauer erkennen muss, dass jeder der Agierenden von seinem Standpunkt aus betrachtet recht hat. Der Reiter des Kaisers, der der Heiligen Jungfrau „den letzten in die Pfanne haut“; der Landverwiesene, der heimlich zurückkehrt; der Wankelmütige, der dem Glauben abschwört und die Glaubensstarke, die noch im Sterben sagt: „Mei Bibl laß‘ i nit!“ So nimmt der Zuschauer Anteil an jedem einzelnen Schicksal auf der Bühne und ist zutiefst berührt, wenn sich am Schluss des Spiels die beiden Glauben durch Handschlag beider Kontrahenten aussöhnen. Herr Prälat Hans-Joachim Schramm nahm beim Erinnerungstreffen 150 Jahre Zillertaler Auswanderer aus Glaubensgründen“ in einem bemerkenswerten Vortrag zu dieser Thematik Stellung. Er wollte dieses Treffen als eine Gelegenheit verstanden wissen, dass man sich der zahlreichen, auch heute noch vorhandenen intoleranten Haltungen im Zusammenleben der Menschen bewusst wird und daraus die Konsequenz für ein besseres Miteinander auch in der Kirche zieht.
Nachdrücklich wandte sich der Bischofsvikar gegen Schuldzuweisungen, die aus dem heutigen Verständnis von Menschenrechten und Religionsfreiheit entspringen. Für eine solche Betrachtung sei die damalige Zeit noch nicht reif gewesen.
Mit dieser Aufführung im heurigen Gedenkjahr will die Heimatbühne Volders keine Gräben aufreißen. Leid soll beklagt, schuld einbekannt und Fehler sollen gesehen werden.
Spielleiter: Franz Sieberen
Souffleuse: Monika Schmadl
Bauer, „Christoph Rott“ – Karl Angerer
sein Bruder, „Peter Rott“ – Erwin Posch
sein Vater, „Alt-Rott“ – Franz Sieberer
sein Weib „Rottin“ – Sylvia Knapp
sein Sohn, „Der Spatz“ – Stefan Egger
Die Mutter der Rottin, – Martha Sponring
Sandberger zu Leithn, – Walter Pichler
Sandpergerin, – Waltraud Klingenschmid
Unteregger, – Hermann Prenn
Englbauer von der Au , – Gottfried Zöhr
Ein Reiter des Kaisers, – Walter Hauser
Gerichtsschreiber, – Karl Neuhauser
Bader, – Hermann Schmadl
Schuster, – Alfred Moser
Kesselflick Wolf, – Christian Angerer
Straßentrapperl, – Annemarie Wurm
Ein Soldat, – Rudl Konzert
Ein Trommler,- Gerhard Marko
Tel.: +43 680 3100399 (Katharina Rass)
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